Das Punktspiel der Nordstaffel der Fußball-Landesklasse zwischen FSV Bernau und SC Victoria Templin sorgte bereits im Vorfeld für Ärger. Der Rasenplatz in Bernau war gesperrt. Somit fand das Spiel auf einem Kunstrasenplatz statt, was gegen Festlegungen des Verbandes verstößt. Auf der Staffeltagung hatte es dazu eindeutige Aussagen gegeben. Da es nur verschwindend wenigen Vereinen möglich sei, auf solchen Plätzen zu trainieren, geschweige denn Punktspiele durchzuführen, sei ein Meisterschaftsspiel auf solchem Platz eine unzulässige Wettbewerbsverzerrung. Einer klaren Benachteiligung von Gastmannschaften wollte man aus dem Wege gehen. Dennoch, die Templiner traten unter Protest an, um ihre Wettbewerbsbereitschaft zu signalisieren. Es sah in der Anfangsphase gut für sie aus. Durch René Klatt gelang ein schneller Führungstreffer (4.). Das sorgte für Optimismus, zumal Klatt gleich danach eine riesige Chance vergab. Doch wenig später unterlief Libero Enrico Markhoff ein Eigentor (9.). Die Gastgeber kamen dadurch nicht nur zum 1:1, sie fanden auch wieder ins Spiel zurück. So entwickelte sich eine verteilte Partie, in der die Templiner optisch besser waren. Chancen hatte man um zehn Spiele gewinnen zu können. Den Verantwortlichen standen die Haare zu Berge. "Solche Tormöglichkeiten kann man gar nicht vergeben, die hätten sogar E-Juniorenspieler reingemacht", ärgerte sich Mannschaftsbetreuer Klaus Gantzke. Bis zur 70. Spielminute hatte die Victoria-Elf Vorteile. Höhere Laufbereitschaft und engagierteres Auftreten in Zweikämpfen machten das deutlich. Doch dann kam die völlig unnötige Gelb/Rote Karte für René Klatt nach wiederholtem Foulspiel. Der Templiner Spielfaden riss.
Die Gastgeber bekamen Oberwasser und die schlimmen Befürchtungen der Uckermärker wurden Realität. FSV Bernau sorgte in der Schlussphase mit zwei Treffern (87./90.) für die 1:3-Niederlage der Templiner. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass man ein Spiel verlieren muss, indem man so leichtfertig Chancen vergibt.
Sportgericht entscheidet Aber dennoch wird alles ein Nachspiel haben. Und die Templiner hoffen, dass der Landesverband zu seinen Festlegungen steht. Der SC Victoria legte offiziellen Protest ein. Dieser ist auf dem Spielberichtsbogen verzeichnet. Außerdem hielt Schiedsrichter Meier (Herzfeld/Oberhavel) in diesem Protokoll fest, dass seiner Meinung nach der Hauptplatz bespielbar gewesen wäre. Das Sportgericht des FLB hat zu entscheiden.