Templin beendet Bernaus Serie
Der Sturm an die Tabellenspitze in der Landesklasse Nord hat für den Fußballklub FSV Bernau ein jähes Ende genommen. Nach sieben Spielen ohne Niederlage, verlor der Niederbarnimer Meisterschaftsfavorit mit einer blamablen Vorstellung beim Tabellenvorletzten Templin mit 0:1. Aufgrund des schwachen Spielniveaus beider Mannschaften eine Schlussfolgerung zu ziehen, ist geradezu unmöglich. Hier kickte einfach Not gegen Elend. Die Gastgeber aus der Uckermark mit ihrem neuem Trainer zeigten zwar den unbedingten Willen zum Sieg, wussten aber gar nicht so recht, wie dieser gelingen sollte. Der große Favorit FSV Bernau agierte plan- und ziellos über die gesamten 90 Minuten. So sah die Bilanz der Partie aus und der Ausflug der Hussitenstädter kann unter die Rubrik: "Das jähe Ende einer Dienstfahrt" fallen. Von Spielbeginn an war der FSV Bernau zwar die dominierende Mannschaft, wirkte jedoch nie gefährlich für die Gastgeber. Viktoria Templin bestach durch eine absolute Verteidigungsarbeit und wollte mit Zufallskontern zum Erfolg kommen. Den Hussitenstädtern gelang es nicht, ihr spielerisches Potenzial abzurufen und hatten demzufolge während der ersten Spielhälfte nicht eine zwingende Strafraumszene, geschweige denn eine Tormöglichkeit. Glücklicherweise waren die Templiner einfach zu harmlos, um ihrerseits die Bernauer in Verlegenheit zu bringen. Die wieder 32 mitgereisten Fans des FSV Bernau waren jedenfalls zufrieden, als der Halbzeitpfiff ertönte, in der Hoffnung, dass Teamchef Mario Jonas mit einem Machtwort in der Halbzeitpause seine Mannen wachrütteln würde. Teamchef Jonas reagierte auf die schwache Vorstellung seiner Elf und brachte zur zweiten Halbzeit Ronny Gonschorek für Nico Geisler und Marcel Burkhard für Rene Senz, um noch mehr Druck nach vom zu bringen. Der FSV Bernau begann auch aggressiver nach vom zu spielen, um den Führungstreffer zu erzielen und seiner Favoritenrolle endlich gerecht zu werden. Doch das Wollen ist das eine, das Erreichen das andere. Ab der 55. Spielminute war das Strohfeuer abgebrannt, ohne die Templiner sichtlich beeindruckt zu haben. Bis zum Strafraum der Gastgeber sah das Spiel des FSV zwar gefällig aus, doch nennenswerte Höhepunkte aus Bernauer Sicht sprangen dabei nicht heraus. Die Templiner wurden mit zunehmender Spieldauer immer frecher und wagten sich weiter nach vom. Zwar kamen sie durch ihren gefährlichsten Angreifer Bock zu einigen Möglichkeiten (65,), die aber allesamt durch Keeper Uwe Koppe oder seinen Vorderleuten vereitelt werden konnten. Dann aber gelang es dem Templiner Koch, sich auf der rechten Seite durchzusetzen. Seine Flanke segelte über Uwe Koppe hinweg. Am langen Pfosten stand Torjäger Bock diesmal goldrichtig und traf völlig unbedrängt per Kopf zum 1:0 (78.). Das Spiel war auf den Kopf gestellt. Der FSV Bernau versuchte nun, sich der drohenden Niederlage entgegenzustemmen und hatte in den letzten Spielminuten durch Rene Eggers, Ronny Gonschorek und Mathias Reim noch Möglichkeiten, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Doch das Quäntchen Glück fehlte. Wurde gegen den Schönower SV die Partie mit einer geschlossenen, Mannschaftsleistung entschieden, verlor die Mannschaft diesmal, weil sie weit unter ihrer Normalform spielte. Sicher wird in dieser Woche Einiges zu bereden sein, um diesen Ausrutscher vergessen zu machen. Das ist letztendlich die Mannschaft auch ihren Fans schuldig.
Torschützten:
1:0 Christian Bock (78.)
Bernau: Koppe, Buchheim, Statujev, Fandrich, Mrozinski, Will (82. Kühntopf), Muschol, Reim, Senz (45. Burkert), Geisler (45. Gonschorek), Eggers
MichaelMrotzek