Aus dem Uckermarkurrier vom 25.11.02
Landesklässler Göritz erleidet Fußball-Debakel
Die Göritzer Landesklassen- Fußballer vom SV Eintracht präsentierten sich beim Tabellenzweiten FSV Bernau mit indiskutabler Leistung. Trainer Frank Juhl gab nach der 0:8- Ohrfeige diesen Kurzkommentar über seine Elf: "Desolat, einer Landesklassen-Mannschaft absolut unwürdig."Die unverhoffte Niederlage der Bernauer in Templin - man unterschätzte die Victoria-Elf offensichtlich total - hatte die Bernauer noch "bissiger" gemacht. Diesmal spielte man wie aus einem Guss. Ehe sich der Aufsteiger an den Kunstrasen gewöhnt hatte, waren nach 35 Minuten bereits die Würfel gefallen. Bernau führte 5:0.
Schon in der 8. Spielminute wurde der Torreigen eröffnet. Der FSV ließ sich ein Strafstoß- Geschenk nicht nehmen. Durch Fehler von Döring und Silvio Ulrich gelang dann ein Doppelschlag zum 3:0 (17./ 19.). Beim 4:0 (25.) ließ sich die gesamte Eintracht- Abwehr wie im Training ausspielen. Das 5:0 (35.) hatte seinen Ursprung in einer Unzulänglichkeit im Mittelfeld.
In Halbzeit zwei war auf Göritzer Seite etwas Kampfgeist zu erkennen. Aber es war zu spät, weil dieses Aufbegehren zudem haarsträubende Fehler mit sich brachte. So kam ein Einwurf von Stoldt direkt zum Gegner. Sofort ein langer Pass, ein kurzer Alleingang und das 6:0 war gefallen. Dann gelang den Bernauern auch noch per direkt verwandelter Ecke das 7:0 (64.).
Dagegen hatten die Göritzer erst in der 79. Spielminute durch Sven Jaroschewski den ersten richtig gefährlichen Torschuss zu bieten. Aber der Ball verfehlte das Gehäuse äußerst knapp. Als dann Döring an der Mittellinie den Ball verlor, der krönende und für den Spielverlauf typische Abschluss. Kein Göritzer griff energisch ein. Der Bernauer Mittelfeldspieler marschierte bis in den Strafraum durch und traf zum 8:0 (85.).
Bedenkt man, dass die Bernauer noch dreimal das Gebälk trafen und Eintracht- Keeper Meyer einige Male glänzend reagierte, ist das Resultat trotz der Höhe schmeichelhaft.
Nun heißt es, dieses Debakel psychologisch zu verkraften. Denn wenn es am kommenden Sonntag im Uckermark- Derby gegen den PSV Schwedt geht, muss ein positives Resultat her. Sollte das nicht geschehen, geht die Eintracht düsteren Zeiten entgegen. Zeit zum Überlegen hat jeder genug, denn morgen wurde eine Denkpause (trainingsfrei) angeordnet.
Göritz:
Meyer; F. Jaroschewski, Kretzmann, S. Ulrich, St. Ulrich (ab 40. Stoldt), Kästner, Döring, Erhardt (ab 40. Firyn), Tietz, R. Ulrich, S. Jaroschewski
Marko Tietz