Ansetzung und Ergebnisse einer Mannschaft

Lokalderby endete 1:1- Remis

In einem vom Kampf geprägten Lokalderby trennten sich die beiden Fußball Landesklassevertreter des FSV Bernau und Einheit Zepernick leistungsgerecht mit 1:1

Dabei sahen die über 300 Zuschauer auf dem Sportplatz Rehberge zwei völlig verschiedene Halbzeiten. Während im ersten Durchgang die Panketaler den Ton angaben, war der Favorit aus Bernau in der zweiten Hälfte die spielbestimmende Mannschaft. Derbys sind immer etwas besonderes. Das ist in Bernau auch nicht anders. Emotionen pur, sowohl auf dem Platz als auch am Spielfeldrand beherrschten das erste Aufeinandertreffen beider Teams seit Jahren. Da wurde gerackert, verbissen um jeden Ball gekämpft und kräftig der Rasen umgewühlt. Kurzum: Es ging kräftig zur Sache. Selbst die beiden ansonst ruhig wirkenden Trainer von Zepernick und Bernau. Karsten Staerke und Mario Jonas, ließen sich von der elektrisierenden Atmosphäre anstecken und lieferten sich nach umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen ein ums andere Mal einen verbalen Schlagabtausch an der Seitenlinie. Die Palette der Vorwürfe reichte von "unsportlichem Verhalten" (Jonas) bis hin zur "Betriebsblindheit" (Staerke).

Auf dem Platz dagegen rieben sich die über 300 Zuschauer verwundert die Augen, denn Tabellenschlusslicht Einheit Zepernick begann forsch, störte die Hausherren bereits in der eigenen Hälfte und zeigte nicht ein bisschen Respekt vor der heimstärksten Mannschaft in der Landesklasse Nord. Titelanwärter FSV Bernau nahm dagegen vor heimischer Kulisse nicht den Kampf an und ließ sich in den ersten 45 Minuten regelrecht die Butter vom Brot nehmen. So hatten auch die Panketaler nach 13 Minuten die erste Möglichkeit in Führung zu gehen, als Stürmer Dominik Radke aus 16 Metern volley abzog und der Ball auf dem nassen Rasen wie ein Flummi auf das Bernauer Tor zusteuerte. FSV- Keeper Uwe Koppe parierte aber hervorragend und begrub die glitschige Kugel unter seinem Oberkörper.

Auch Zepernicks Hendrick Uebe prüfte mit einem verdeckten Flachschuss den Bernauer Schlussmann, der sich wieder ganz lang machen musste, um den Ball noch um den Pfosten zu lenken (29.). Zepernick verzweifelte, denn Torhüter Koppe entwickelte sich in der ersten Hälfte zum "Mister Chancentod" für die Einheit- Kicker. Die Hausherren dagegen hatte nicht eine nennenswerte Torgelegenheit vorzuweisen, standen zu weit von ihren Gegenspielern weg und ließen den einen oder anderen spielerischen Überraschungsmoment gänzlich vermissen. Als ob das alles nicht schon schlimm genug für die Hussitenstädter wäre, musste FSV- Torwart Koppe verletzungsbedingt in der Kabine bleiben. Da kein Reservekeeper zur Verfügung stand, wagte sich kurzerhand Stürmer David Heinrich zwischen die Pfosten, Doch mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch drehte der FSV Bernau im zweiten Durchgang den Spieß um und ging durch Patrick Jonas mit 1:0 in Führung (68.). Sven Rohrmann hätte derweil für die Vorentscheidung sorgen müssen, doch scheiterte er zweimal frei vor Zepernicks Keeper Dennis Soth (75., 86.).

Und wer bekanntlich seine Möglichkeiten nicht nutzt, wird laut einer Fußballweisheit früher oder später bestraft. Die Bestrafung vollzog dann Andreas Stange, der aus dem Gewühl heraus per Abstaubertor den für die abstiegsbedrohten Panketaler so wichtigen Punkt rettete (82.)

Stimmen zum Spiel:


"Meine Mannschaft hat in der ersten Halbzeit alles vermissen lassen, was sie ansonsten auszeichnet. Wir haben keine Torchancen gehabt, sowohl die Zweikämpfe als auch die Lufthoheit verloren und sind nie richtig ins Spiel gekommen. Und wenn man dann noch mit 1:0 in Führung geht, muss man auch nachlegen. Für die vergebenen Chancen gibt es keine Entschuldigung. Ich bin über die Leistung meiner Truppe schon enttäuscht, denn wieder sind zwei wichtige Punkte im Meisterschaftskampf gegen einen vermeintlich schwachen Gegner verloren gegangen. Zepemick hat sich den Punkt wirklich verdient."


"Ich bin mit dem erreichten Punkt sehr zufrieden, vor allem, wenn man ihn gegen den Tabellenzweiten holt. In der ersten Hälfte haben wir das Spiel gemacht und versäumt, aus den sich bietenden Chancen einen Treffer zu erzielen. Im zweiten Durchgang haben wir kräftemäßig abgebaut. Aber generell war ein Unterschied in der Tabelle nicht zu sehen. Sicherlich hat uns das Derby gegen den FSV Bernau zusätzlich motiviert und Fußball lebt nun mal von Emotionen. Die Auseinandersetzung mit meinem Kollegen Mario Jonas gehört zu einem solchen Derby dazu. Nach der Partie haben wir uns auch schnell wieder vertragen."


"Die erste Hälfte haben wir total verpennt. Und da wir die Chancen im zweiten Durchgang nicht genutzt haben. kriegt man irgendwann die Quittung dafür. So ist halt Fußball. Die Zepernicker haben gekämpft wie die Löwen und sich das Unentschieden letztlich verdient."


"Das Derby war ohne Frage vom Kampf geprägt. Wir hatten aber auch nur eine Chance gegen Bernau, wenn wir über den Kampf in die Partie finden würden. Das ist uns auch gelungen. Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden und der Punkt macht uns auch Mut, zu mal wir jetzt noch zwei Heimspiele haben. Die Mannschaft ist wieder sehr optimistisch, dass der Klassenerhalt gelingt. Jetzt müssen wir aber nachlegen."


"Ich wäre natürlich lieber auf Torejagd gegangen, aber ich habe keine Bedenken gehabt in der zweiten Hälfte zwischen den Pfosten zu stehen, da ich auch beim Training ab und zu im Tor stehe. Ich habe nur zwei Schüsse aufs Tor bekommen. davon war leider einer drin. An dem Gegentreffer konnte ich aber nichts machen."

Torschützen:
1:0 Patrick Jonas (68.)
1:1 Andreas Stange (82.)

Bernau:
Koppe (46. Heinrich) Fandrich, Reim, Jonas (72. Geisler), Rohrmann, Eggers, Mrozinski, Statujev, Muschol, Buchheim, Burkert (Lormis). Teamchef: Mario Jonas