Freya Marienwerder setzte im Barnimderby mit einem 4:2-Heimsieg über den FSV Schorfheide Joachimsthal den i-Punkt auf eine überragende Saison in der Landesklasse Nord. Freya holte als Neuling vorzeitig den Meistertitel und schaffte damit den Durchmarsch in die Landesliga.
Dass der Aufstieg drei Spieltage vor Saisonschluss klar ist, dafür sorgte der Angermünder FC mit einem 2:0-Erfolg beim FSV Rot-Weiß Prenzlau, der nun 12 Punkte Rückstand auf Freya hat.
Marienwerder reichte damit ein Punkt für den vorzeitigen Titelgewinn. Auch die Gäste wollten punkten, da die unmittelbaren Verfolger in der Abstiegsregion der Tabelle allesamt erfolgreich waren.
Die Gäste aus Joachimsthal wirkten in der Anfangsphase entschlossener, gingen konsequenter zum Ball und erarbeiteten sich mehr Anteile.
Das erste Achtungszeichen des Gastgebers dann nach 10 Minuten, als Torsten Redlich nach Anspiel von Stev Tegge die sichere Führung vergab. Danach übernahm Freya allmählich die Initiativ. Die Chancen häuften sich, aber ein Tor wollte nicht fallen, da sowohl Torsten Redlich als auch Frank Elgert und Stev Tegge beste Gelegenheiten ausließen. Auch Frank Hilbig scheiterte mit einem Gewaltschuss am Gästetorwart Ring (43.).
Ein regelrechtes Powerplay mit sechs Ecken in Folge reichte nicht zum Führungstreffer. So hatten sich alle schon mit dem Remis zur Pause abgefunden, als es noch einen Freistoß für Marienwerder gab. Torsten Redlich zirkelte den Ball in die Ecke zu seinem 23. Saisontreffer (45.).
Nach Wiederanpfiff überschlugen sich die Ereignisse im Drei-Minuten-Takt. Zunächst schien alles klar zu sein, als der eingewechselte Daniel Beyer mit einem Pass Frank Elgert auf die Reise schickte - 2:0. (47.). Dann die Ernüchterung für die Platzherren nach einem unnötigen Ballverlust an der Mittellinie. Gegen den Schuss von Matthias Thiede in den Winkel war Freya-Schlussmann Pospieszny machtlos (53.).
Aber nach einem langen Ball auf Stev Tegge, den der vom linken Strafraumeck versenkte, war der Zwei-Tore-Abstand wieder hergestellt (53.). Knapp drei Minuten später stand es nur noch 3:2, als die Freya-Defensive bei einem Freistoß schlief und Daniel Schneider ungehindert einköpfte (55.).
Jetzt bekamen die Gäste Auftrieb. Sie warfen alles nach vorn. Doch den Angriffen mangelte es an Durchschlagskraft. Richtig gefährlich wurde es, als Thomas Beuster im Strafraum frei zum Schuss kam, der Ball aber abgeblockt wurde (64.).
Dafür lief das Spiel nach dem Geschmack von Marienwerders Offensivabteilung, die den Gegner mit Kontern stets in Aufregung hielt. In der 70. Minute war das vierte Tor fällig, aber Thomas Hilbig jagte den Ball über die Latte. Dann erwischte Torsten Redlich eine Hereingabe von Marc Beuster nicht voll (77.) und auch Stev Tegge verfehlte das Tor um Zentimeter. Drei Minuten später stellte er den 4:2-Endstand mit einem spektakulären Heber aus spitzem Winkel ins leere Tor her. Torwart Ring war herausgelaufen und hatte den Ball verfehlt (88.).
Damit war der 21. Saisonsieg perfekt. Nach dem Schlusspfiff gab es in Marienwerder nur noch eine Devise - Feiern, Feiern, Feiern. In den Chroniken der brandenburgischen Landesklasse wird man lange nach einem Neuling suchen, der souverän den Titel gewann und einen Durchmarsch in die Landesliga hinlegte. Joachimsthals Trainer Lutz Hoffmann gratulierte Freya zum Aufstieg und meinte: "Wir haben uns hier gut präsentiert. Leider hat es für eine Überraschung nicht gereicht."