Mit erneut großen personellen Problemen trat der VfB Gramzow gegen Schorfheide Joachimsthal zum 12. Punktspieltag der Fußball-Landesklasse Nord an. So half der schon 40-jährige Uwe Koch, diese Probleme zu meistern. In die Sturmmitte war Alexander Stephan beordert worden. Der 32-Jährige mühte sich redlich, fand aber oft keinen geeigneten Partner für Kombinationen oder Doppelpassspiele. Nur Paul Wasmund (8.) und Stephan (27.) ließen mit guten Aktionen aufhorchen. Außerdem tat sich das alte Problem auf, dass zwischen Abwehr und Angriff eine viel zu große Lücke klaffte. Und das erkannten die Gäste sofort.
Zu selten energisch attackiert, überbrückten sie diese Zone schnell und beschworen Torgefahr herauf. Zudem liefen ihre schnellen Männer auf den Außenbahnen der Gramzowern fast immer davon. Es brannte mehrfach lichterloh im Strafraum der Gastgeber. Aber Torhüter Jan Gollnow meisterte drei Knaller (28., 30., 35.) mit Glanzparaden. Doch nach einem Freistoß von halblinks landete der von Hellmich direkt getretene Ball unter Gollnow hindurch zum 0:1 (37.) in den Maschen.
Als dann zu Beginn der zweiten Halbzeit aus einem Joachimsthaler Eckstoß sogar das 0:2 per Eigentor wurde, das bei einer undurchsichtigen Aktion Christian Fiedel zugesprochen wurde, schien alles für die Gäste gelaufen. Aber sie hatten nicht mehr mit dem kämpferischen Aufbegehren des VfB gerechnet. Allen voran verdiente sich Kapitän Florian Andres Bestnoten, spielte zweikampfstark und war laufstark in allen Spielzonen ein wahrer Motor des VfB. Und weil die Joachimsthaler nun von ihrer direkten Spielanlage abkamen, weil sie zu viel meckerten, anstatt sich auf ihre Stärken zu besinnen, gab es noch zwei Ohrfeigen.
Gewarnt waren sie eigentlich schon, denn Schulz und Andres hatten in Alleingängen zwei „dicke Dinger“ vergeben. Nun ging aber auch Sören Seethaler öfter in die Offensive. Zunächst war es ein Eckball von ihm, den Uwe Koch per Kopf zum 1:2 (70.) nutzte. Dann, rund 90 Sekunden später, stürmte Seethaler energisch direkt in den Strafraum. Die Abwehrzange schnappte zu – Elfmeter. Und zu diesem trat Torhüter Jan Gollnow an. Er verwandelte sicher zum 2:2 (72.).
In der Schlussphase wollten es die Schorfheider noch einmal mit Gewalt wissen. Aber Kopf runter und durch, das half Gey, Lindt und Papendorf nicht. Außerdem handelte sich Sven Musolf durch wiederholtes Foul noch Gelb/Rot ein. Der VfB hatte zur Spielberuhigung noch die Oldies Matthias Seethaler und Ralf Hantsche eingewechselt und überbrückten geschickt die Zeit.