Die Ansetzungen und Ergebnisse

Blau-Weiß Gartz hat bei hochsommerlichen Temperaturen das wohl wichtigste Uckermark-Derby der Landesklasse-Saison mit 3:2 in Schönermark gewonnen. Jubel bei den Gästen, hängende Köpfe bei den Platzherren. Die Reaktionen nach 90 Minuten in brutaler Hitze sprachen Bände: Während Gartz mit einem Bein den Klassenerhalt sicher haben dürfte, wird’s für den SV Traktor jetzt ganz eng. Im Abstiegskampf ist sich jeder selbst der Nächste. Mit einem Unentschieden, das eventuell beiden Seiten geholfen hätte, wollte sich so niemand zufrieden geben. Der Siegeswille und vielleicht auch die körperliche Fitness waren bei den Blau-Weiß-Kickern etwas stärker als beim Aufsteiger. Dabei hatte der Gastgeber vor der Pause mehr vom Spiel, wurde aber durch einen krassen Torwartfehler zurückgeworfen. Goalgetter Lange kam schon in den ersten drei Minuten zweimal aussichtsreich zum Abschluss, aber das Tor von Ersatzkeeper Ludwig traf er nicht. Auf der Gegenseite antworteten Lesener und Sengebusch jeweils per Kopf mit ersten Gäste-Chancen (11., 17.), die ebenfalls ungenutzt blieben. Bäuerle und Lange scheiterten in jeweils recht guter Schussposition (22.). Als die Gartzer nicht vernünftig klärten, kam der Ball in die Spitze zu Bäuerle zurück, der diesmal cool vollendete - 1:0 (24.). Zwei Minuten später patzte Bock, als er bei einem "Riesen" zum Führungsausbau zu harmlos abschloss. Eine vermeintlich ebenfalls harmlose Aktion führte zum Ausgleich: Mariusz Andrusewicz nahm eine lange Flanke seines Bruders Sebastian als Seitfallzieher, Traktor-Keeper Melihen hätte das Leder locker aufnehmen können - doch der Ball rutschte ihm durch die Hände und über die Torlinie (1:1/33.). Fast gänzlich ohne Torgefahr blieben die Platzherren nach dem Wechsel. Waren sie platt? Zunächst jagte L. Jenek noch einen 20-Meter-Freistoß in die Mauer und vertändelte S. Andrusewicz (er setzte diesmal nicht wie gewohnt die Akzente) nach einem Solo leichtfertig die Führungschance (52., 58.). Dann aber spazierten S. Andrusewicz und Sengebusch im Doppelpassspiel durch Schönermarks Abwehr und der Pole traf zum 1:2 (65.). Wie in Halbzeit eins hielt die Führung exakt neun Minuten: Bäuerles Freistoß prallte zu Koeppen, der entschlossen abzog - L. Jenek konnte das Leder nur noch ins eigene Tor lenken (74.). Alles war wieder offen. Es folgten zwei Freistöße von S. Andrusewicz: Den ersten schoss er in die Mauer (77.), den zweiten aus 18 Metern zum 2:3 genau in den Dreiangel (83.). Die drohende Niederlage vor Augen, ruckte Schönermark jetzt noch einmal an, doch der aufgerückte Libero Wagner mit zwei Schüssen und Hilges, der im fehlerfreien Ludwig seinen Meister fand, vergaben letzte Ausgleichschancen.