Einen ganz sachlichen Fußballbericht nach diesem Derby am Sonntagnachmittag zu schreiben, ist nahezu unmöglich - dafür hatte es viel zu viele "Randerscheinungen" und vor allem einen Referee gegeben, der in den zweiten 45 Minuten nahezu völlig von der Rolle war. Fußballerisch lieferten sich beide Seiten eine schwache Partie - ihr Ausgang war vor allem für Aufsteiger Criewen fatal, denn nun ist der direkte Wiederabstieg kaum noch zu vermeiden.
Die erste Halbzeit verlief ohne große Höhepunkte. Als die Defensive der Platzherren bei Skudlareks Freistoß am Torraum Rakoczy unbewacht ließ, köpfte der Criewener zum 0:1 ein (15.). Dann passierte 20 Minuten ganz wenig, ehe sich Retzlaff 20 Meter vor dem Gästetor den Ball zum Freistoß zurecht legte: Von der Lattenunterkante sprang das Leder zum 1:1 ins Netz (39.).
Was in den zweiten 45 Minuten folgte, ist kaum zu beschreiben. Schon nach drei Minuten flog Witte nach einer eher harmlosen Bemerkung Richtung Referee mit Gelb/Rot vom Platz. Borussen-Kapitän Kienbaum kommentierte einen Elfmeterpfiff "zu deutlich" - Rot (68.). Den Strafstoß zum 3:3 musste Krause zweimal schießen, weil Schiri Hannemann nicht bemerkt hatte, dass Kienbaum noch längst nicht das Feld verlassen hatte. Gäste-Torwart Koch ließ sich zu einer Tätlichkeit hinreißen - Rot.
Mit den Roten Karten brachten sich die Gäste selbst um die Chance, vielleicht die dringend benötigten drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Rakoczy hatte für die Borussen ausgeglichen - übrigens ebenfalls per Foulelfmeter, als Steffini sehr ungeschickt gegen Ehrlich agierte (2:2/58.). Dann brachte Lück die Gäste nach einem schulmäßigen Konter sogar zum zweiten Mal in Führung (2:3/64.). Es folgten der Ausgleich, die beiden Platzverweise und dann ein weiterer Elfmeter für Schönow. Den hielt Torwart Koch kurz vor seinem Ausraster (74.).
Der 4:3-Siegtreffer gelang schließlich dem eingewechselten Ehmke, der freistehend aus Nahdistanz einschob (81.).