Diesmal standen die Vorzeichen allerdings etwas anders, denn Juchte hat sich inzwischen mit mehreren Talenten aus Berlin verstärkt und sein Team sozusagen runderneuert. Spielerisch schlugen sie eine feinere Klinge und waren mit diesen Importen schwer ausrechenbar. Trotzdem blieb der AFC bis zur 75. Minute auf Augenhöhe, konnte seine klaren Chancen aber nicht nutzen. Der erste Abschnitt sah die Heimelf mit mehr Ballkontakten, jedoch ein Chancenverhältnis eindeutig zu Gunsten des AFC. Franke drang dreimal gefährlich in den Strafraum ein, schloss aber zum falschen Zeitpunkt ab, S. Retzlaff verzog aus halbrechter Position, Schöns Kopfball hielt der Torwart stark und zwei Schussversuche im Strafraum verfingen sich in den Abwehrbeinen. Auf der Gegenseite mussten Wolf und M. Retzlaff einen Gegner ziehen lassen, dessen Eingabe freistehend nicht richtig getroffen wurde. Danach landete ein Kopfball am Angermünder Außenpfosten. Die Abwehrleistung des AFC war bis dahin solide, im Angriff fehlte insgesamt die letzte Ruhe. Nach dem Seitenwechsel schlief unsere Abwehr bei zwei langen Bällen etwas, doch die Torschüsse zischten knapp am Tor vorbei.
Dann brachte der nächste AFC- Angriff endlich die verdiente Führung, als Riegel seinen Alleingang mit einem straffen Schuss beendete. Eigentlich eine ideale Situation für ein erfolgreiches Konterspiel, doch schon kurz darauf versetzte Torwart Salwasser seine Mannschaft mit einem Blackout in einen Schock. Einen harmlosen Ball aus knapp 30 Metern sah er neben das Tor gehen und musste diesen schließlich aus dem Netz fischen. Zwei Gelegenheiten für den Gegner folgten, dann setzte der AFC wieder offensive Akzente. Kreusch scheiterte am Torwart und danach brachte er das Kunststück fertig, eine Zafer- Eingabe aus zwei Metern über das Tor zu bugsieren. Als Zafer mustergültig bedient wurde und auf dem Weg zum Tor war, hob der Assistent die Fahne, weil Riegel dreißig Meter weg im passiven Abseits stand. Die nächste unglaubliche Fehlentscheidung leistete sich der Schiri, als er rechtens nach einem Foul an Riegel Vorteil laufen ließ, weil Kreusch in Ballbesitz kam. Dieser wurde ca. zwölf Meter vor dem Tor gefällt, der Schiri pfiff und gab Freistoß für das erste Foul, obwohl schon längst eine neue Spielsituation entstanden war. Eine Viertelstunde vor Schluss fiel die Führung für den Kontrahenten, als Boche und Schuchert auf der linken Seite ein Durchdringen nicht verhindern konnten und letztlich ein frei gespielter Joachimsthaler aus zehn Metern zum 2:1 traf. Das Drängen auf den Ausgleich wurde nicht mehr belohnt, denn M. Retzlaffs Schuss traf nur die Querlatte. Stattdessen brachte eine Ecke das Ende der Bemühungen in der vorletzten Minute der Spielzeit. Ohne Punkt stand unsere Elf nach dieser couragierten Leistung da, trotzdem muss man ihr ein Kompliment machen, denn sie nahm die Herausforderung mit Bravour an. Auch von der über 90 Minuten lang einseitigen Linie des Schiri Schulte aus Neuruppin ließ man sich nicht anstecken, dem nach dem Spiel ins Gesicht geschrieben stand, dass er kein Neutraler war. Den Bodycheck mit ausgefahrenem Ellbogen ohne Ballnähe gegen M. Retzlaff ließ er bereits in der Anfangsphase ungeahndet, auch das Nachtreten des Joachimsthalers Gey gegen Zafer unmittelbar vor seinen Augen ignorierte zu Gunsten der Heimelf. Warum er oft mit zweierlei Maß das Spiel regulierte und dem AFC den Strafstoß vom Fuße klaute, ließ er sich nicht entlocken. Für den AFC gilt es, die Fehler zu minimieren und den Kräfteabfall eine Viertelstunde vor Schluss noch weiter Richtung Spielende hin zu verschieben.