In einer rassigen Partie, in der es zur Halbzeit noch torlos 0:0 stand, ging Joachimsthal im zweiten Durchgang zweimal in Führung, die die Platzherren beide Male egalisieren konnte, Joachimsthal seine Spiel – und Chancenvorteile jedoch ausspielte und mit zwei Treffern in der Nachspielzeit den Platz nicht unverdient als Sieger verließ.
Bei guten äußeren Bedingungen übernahm der Gast aus der Schorfheide von beginn an die Spielinitiative auf dem Kunstrasenplatz des Eberswalder - Westendstadions und drängte die FV – Akteure in deren eigene Hälfte. Erste Chancen vergaben jedoch der spielfreudige Rehberg, dessen Solo im Strafraum erst auf der Torlinie gestoppt werden konnte, und Jenning, der mit einem Distanzschuss an Preussen – Schlussmann Gebhardt scheiterte (4. / 16.). Nach einer dominant geführten Anfangsviertelstunde kamen die Westender in der Folgezeit etwas besser in die Partie und konnten durch mehr Präsenz im Zweikampfverhalten der spielerischen Überlegenheit der Gästeelf mehr entgegensetzten. So erspielte sich der FV im ersten Spielabschnitt einige gute Torgelegenheiten, doch Blum mit einem Schuss an die Lattenkante, Heinrich und Zimmermann, die jeweils knapp das Tor verfehlten, vergaben jedoch aus guten Positionen (18. / 26. / 34.), Auf der anderen Seite vergab Rehberg freistehend vor Gebhardt und Seidel scheiterte ebenfalls an der Lattenkante, so dass es mit einem Remis in die Halbzeitpause ging.
Im zweiten Durchagang bekamen die gut 100 Zuschauer eine mitreißende Partie geboten. Zunächst erwischte der FSV Schorfheide erneut den besseren Start und ging in der 49. Minute mit 1:0 in Führung, als Jenning mit einem aufsetzendem Distanzschuss traf. Doch die Antwort der Preussen ließ nicht lange auf sich warten. Denn als Chris Zimmermann nach einem tollen Spielzug über Bruder Steven und Paul Kallies überlegt abschloss und Schröder im FSV – Tor keine Chance ließ, glich Eberswalde aus (55.). Doch die Freude auf Seiten der Eberswalder währte nicht lange, denn als Jenning mit einem Freistoß aus 25 Metern Torwart Gebhardt im FV – Tor, der bei dieser Aktion keine gute Figur abgab, ganz schlecht aussehen ließ, ging Joachimsthal erneut in Führung (58.).
Anschließend betrieben die Hausherren viel Aufwand, doch Joachimsthal machte hinten geschickt die Räume eng und behauptete zunächst den knappen Vorsprung. Durch die offensive Spielweise der Preussen – Reserve ergaben sich nun immer wieder Konter Gelegenheiten für die Schorfheider um alles klar zu machen, doch entweder vereitelte Gebhardt die hochkarätigen Chancen von Rehberg und Koleit mit glänzenden Paraden oder die Gäste schlossen zu überhastet ab. Fünf Minuten vor Schluss, als Kallies nach Flanke von Steven Zimmermann per Kopf erneut ausglich, schien es, als wären die Eberswalder für ihren unermüdlichen Einsatz und Aufwand belohnt zu werden (85.), doch die Nachspielzeit hatte es nochmal in sich und sollte noch für viel Diskussionsstoff sorgen. Zunächst foulte Preussen – Akteur Szecsi im Strafraum regelwidrig den Joachimsthaler Koleit, so dass Schiedsrichter Hoppe auf dem Elfmeterpunkt zeigte. Kenny Seidel, der noch im Hinspiel mit einem Traumtor den 2:0-Sieg des FSV einleitete, scheiterte jedoch nicht nur vom Punkt am in dieser Szene stark parierenden FV – Keeper Gebhardt, sondern brachte das Leder auch nach zweimaligem Nachschuss, den Preussens Torwart erneut spektakulär hielt, nicht im Tor unter (89.).
Nur eine Minute später gab der Unparteiische erneut einen Elfmeter für Joachimsthal, als Gregula den Ball wohl mit der Hand gespielt haben soll, was als sehr strittig anzusehen ist. Diesmal schnappte sich Enrico Jenning das Leder und ließ Gebhardt, der die Ecke zwar ahnte, jedoch chancenlos war, mit seinem dritten Treffer keine Chance (90.). Zu allem Überfluss erhielt der eingewechselte Sasse noch die Rote Karte, als er seinen Unmut über die Entscheidung des Schiedsrichters verbal äußerte. Als Preussen nochmal alles nach vorne warf, machte Joachimsthal alles klar und der Mann des Tages, Enrico Jenning sorgte mit seinem vierten Treffer für den 4:2 – Endstand (91.).
Am Ende war die Niederlage für die nie aufgebende Preussen – Mannschaft unglücklich, da sie kurz vor Schluss und vor allem durch eine zweifelhafte Schiedsrichterentscheidung zustande kam, allerdings muss man auch konstatieren, dass Joachimstal Spiel-, Feld – und Chancenüberlegen war und somit nicht unverdient die drei Punkte aus dem Westendstadion entführte.