Ansetzung und Ergebnisse einer Mannschaft

So recht glauben wollte keiner, was da auf dem Platz passiert war. Die Sachsenhausener, weil sie das Spiel verloren hatten, die Flatower, weil sie drei Punkte mit nach Hause nehmen durften. Die wichtigste Konsequenz dieser Partie: Die Flatower besitzen jetzt 40 Zähler. "Das dürfte für den Klassenerhalt reichen", freute sich Rot-Weiß-Coach Mario Falkowski. Er hatte in den 90 Minuten zuvor einen sehr glücklichen Sieg seiner Mannschaft in diesem Kreisderby gesehen, denn der bereits feststehende Meister TuS besaß nicht nur deutliche Feldvorteile, sondern drückte besonders in der zweiten Hälfte permanent aufs Flatower Gehäuse.

Angefangen hatte alles mit einer schnellen Führung der Gäste. Jens Schönrock schoss einen von Tony Lehmann per Kopf verlängerten Freistoß von M. Morgner ins Tor (2. Minute). In der Folgezeit erarbeitete sich der Hausherr durch Frank Golz (Freistoß, Kopfball), Roger Bergmann (25-m-Knaller), Enrico Diedrich (Schuss), Ronny Lachmann (vertändelt vier Meter vorm Tor) und Henry Haase (Schuss) sechs sehr gute Möglichkeiten. "Man, nun schießt doch mal ins Tor", wetterte Routinier Andre Beutler ob der vergebenen Chancen, denen die Flatower drei Gelegenheiten von Lehmann, Schönrock und Marcus Morgner entgegensetzten.

Jener Andre Beutler sollte es sein, der nach einer Stunde Spielzeit den hochverdienten Ausgleich markierte; mit einem aufsetzenden Linksschuss aus 22 Metern, der vom Innenpfosten ins Tor ging. Trotz der brütenden Hitze - es waren auf dem Platz um die 50 Grad - gab der Gastgeber weiter Gas und dominierte fast nach Belieben, was sich auch in Tormöglichkeiten ausdrückte. Falko Martischewski verpasste einen Ball ganz knapp, Beutler schoss aus allen Lagen. Zehn Minuten vorm Ende löste TuS-Trainer Tino Hennig die Liberoposition auf, Golz schaltete sich in den Angriff ein, was sich in weiteren Chancen auszahlte. So zum Beispiel deutete Silvio Brösicke, der nach einem Jahr Verletzungspause sein Comeback feierte, dreimal seine Torgefährlichkeit an. Ein Tor gelang auch ihm nicht. Die wohl strittigste Szene folgte in der 80. Minute. Bergmann wurde von Rau im Strafraum gefoult. Der Schiri legte den Ort des Geschehens jedoch an die 16-Meter-Linie. Der Freistoß brachte nichts.

Die Gäste, die vor Kraftverschleiß schon fast auf dem Zahnfleisch krochen, setzten in Halbzeit zwei nur ganz wenige Gegenstöße. Vor denen musste sich TuS in Acht nehmen. So bei Möglichkeiten von Schönrock und Lehmann. Als drei Minuten vorm Ende die Sachsenhausener Abwehr schlief und auf Abseits spielen wollte, passierte es. Schönrock umkurvte auf der linken Seite Schulz, passte zu Heiko Bordt, der sich fünf Meter vorm Tor einmal drehte und den Ball zum 1:2 ins Tor jagte. "Ich hätte auch gleich mit links schießen können, da war das Tor aber zu, also drehte ich mich, sah die Lücke und traf", so der 18-Jährige. TuS-Verteidiger Enrico Diedrich hingegen ärgerte sich: "Wir wollten es eigentlich bei einer Niederlage belassen. Schade."