Aus dem Uckermarkurrier vom 24.02.03
Eintracht Göritz vergibt in Oranienburg erneut zu viele Chancen
Überhastete Aktionen und ungenaue Schüsse - Trainer Frank Juhl fordert im Kampf gegen den Abstieg mehr Konsequenz und EffektivitätEintracht Oranienburg II versetzte im Landesklasse- Spiel den Ambitionen der Göritzer Eintracht- Elf, den Tabellenkeller zu verlassen, beizeiten einen Dämpfer. Schon nach vier Minuten gingen die Gastgeber 1:0 in Führung. Vorausgegangen waren eine Unentschlossenheit in der engeren Abwehr und ein abgefälschter Schuss.
In der Folgezeit ließen sich die Göritzer völlig durcheinander bringen, weil die junge Gastgeberelf (Durchschnittsalter 22 Jahre) pausenlos in Bewegung war. Dem jeweils ballführenden Spieler boten sich dabei oftmals gleich mehrere Akteure zu Abspielen an. Lehrbuchreif.
Dagegen ließ das Spiel ohne Ball bei den Göritzern mehr als zu wünschen übrig. Die Göritzer Eintracht gab in der 11. Spielminute das erste "Lebenszeichen" ab, als der Oranienburger Keeper nach Ecke einen Dähn- Schuss hielt. Nach 18 Minuten war Sven Jaroschewski zu unentschlossen, um nach einem Querschläger den Zweikampf gegen den Torhüter für sich und seine Elf zu entscheiden.
In der Folgezeit relativ ausgeglichene Kräfteverhältnisse. Erst nach 37 Minuten war der Göritzer Keeper Meyer zu vollem Können herausgefordert, als nach einer Flanke seine Vorderleute ausmanövriert waren, er jedoch den Schuss hielt. Auf der Gegenseite wurde das Göritzer Manko erneut sehr deutlich. Sven Jaroschewski hatte sich sehr schön durchgesetzt, doch seiner Eingabe ging Rainer Ulrich nicht konsequent genug entgegen. Letzter Höhepunkt im ersten Abschnitt war ein Pfostenknaller der Gastgeber nach gewonnenem Zweikampf.
Nach dem Seitenwechsel nahmen die Uckermärker das Heft des Handelns immer mehr in die Hand. Das änderte sich auch nicht, als Firyn des Feldes verwiesen wurde (62.). Ohne jeden Grund wurden die jungen Oranienburger immer unsicherer. In ihrem Spielaufbau klappte kaum noch etwas. Doch ihre Möglichkeiten nutzten die Gäste nicht. So war Sven Jaroschewski viel zu überrascht, in Ballbesitz zu kommen, als ihm das Leder nach Ulrich- Schuss direkt vor die Füße fiel. Nur fünf Minuten später ließ Sven Jaroschewski eine riesige Chance aus. Im Strafraum völlig unbedrängt, setzte er den Ball lediglich gegen den Pfosten.
"Wenn man solche Dinger nicht nutzt, braucht man sich später nicht zu wundern, dafür bestraft zu werden", urteilte Trainer Frank Juhl. Denn die Göritzer warfen nun, als sie hofften, das Ruder noch herumzureißen, alles nach vorn. Als sie dabei ihre Abwehr schwächten, kamen die Gastgeber noch in der Nachspielzeit zum glücklichen 2:0-Geschenk.
Bleibt die Erkenntnis für Göritz, dass man noch konzentrierter und wesentlich energischer agieren muss, will man aus eigener Kraft die Spielklasse halten.
Torschützen:
1:0 ... (4.)
2:0 ... (89.)
Göritz:
Meyer, Kretzmann (ab 75. Krakautzki), F. Jaroschewski, Kästner (ab 30. Firyn), S. Ulrich, St. Ulrich, Fischer, T. Stoldt (ab 58. Döring), Dähn, R. Ulrich, S. Jaroschewski
Marko Tietz