Dass ihnen der Sieg bei den eigentlich heimstarken Gartzern so einfach fällt, hielten die Hoffmann-Schützlinge wohl selbst für unmöglich. Doch es begann bereits wunschgemäß: Nachdem Gartz-Keeper Kitzrow eine leichte Flanke (noch ohne Folgen) durch die Finger rutschen ließ (1.), traf Schneider wenig später zum 0:1. Er zog einfach mal aus etwa 30 Me-
tern ab. Kitzrow sah den Ball wohl daneben gehen und zog die Hand noch zurück - die Kugel flutschte aber neben dem Pfosten ins Netz (2.). Nur vier Minuten später und erst recht in der Schlussphase machte der Schlussmann
seinen Patzer aber mehr als gut. Zunächst parierte er Schneiders noch abgefälschten Freistoß großartig (6.).
Dann waren erstmals die Platzherren am Zug. L. Jenek donnerte einen 25-Meter-Freistoß an den Querbalken (15.). Insgesamt waren die einheimischen Fans aber schwer enttäuscht von ihrem Team. Vor allem in der Viertelstunde
vor der Pause präsentierten sich die Blau-Weißen, bei denen Coach Pagels mit Nowak und Urbanski zwei spielstarke Polen zunächst auf der Bank ließ, als desolate Truppe. Als Lindt aus der eigenen Hälfte ein Solo startete, begleiteten ihn gleich drei Gartzer wie Statisten bis zum eigenen Strafraum - dort schlenzte der Schorfheider das Leder gekonnt ins obere Toreck (0:2/32.). Sieben Minuten später war Lindt erneut frei vor Kitzrow, legte aber noch einmal quer und Beuster traf zum 0:3.
Noch vor der Pause stand Lindt bei einer Freistoßeingabe am Fünfmeterraum völlig frei und bedankte sich mit dem 0:4 (4:1). Hat es solch eine Halbzeitführung für Joachimsthal auf fremdem Platz je gegeben?
Gartz kam zwar durch den eingewechselten Nowak nach der Pause rasch zum 1:4 (51.), aber der ganz große Wille war beim Gastgeber nicht zu erkennen. Der FSV verwaltete das Resultat, auch wenn er nach 51 Minuten den verletzten,
zuvor starken Schneider ersetzen musste. M. Tietz hatte Angreifer Lesener bestens im Griff. Eigene Konter hätten das Ergebnis noch weit höher ausfallen lassen können: Je zweimal D. Fedder (79., 88.) und Lindt (80., 90.) sowie Runge (84.) fanden freistehend aber in Keeper Kitzrow ihren Meister.