Das Spiel konnte im eisigen Uckerstadion keinen der wenigen treuen Zuschauer erwärmen. Es war eher ein Rückfall in längst überwunden geglaubte Zeiten. Das Mittelfeld ratlos, der Sturm harmlos, Einzelaktionen zwecklos – so das Fazit. Die Mannschaft wirkte verunsichert. Ist der Druck, unbedingt aufsteigen zu wollen/zu müssen, zu groß?
Dabei begann alles nach Maß. Guido Höppner passte scharf und flach von rechts in den Strafraum, Johannes Persecke erzielte aus acht Metern Mittelstürmerposition das frühe 1:0 (12.). Das Tor tat dem Spiel gut, denn nun musste auch Joachimsthal Initiative ergreifen. Das taten die Gäste, aber die engere Prenzlauer Abwehr um Routinier Hans-Jürgen Persecke und den beiden jungen Außenverteidigern Paul Murcha und Martin Sterling machte ihre Sache gut. Prenzlau hatte ein halbes Dutzend Chancen, den Vorsprung auszubauen, doch Höppner nach Flanke von Persecke (15.) und allein vor dem Tor (17., 20.) sowie Arek Kondraciuk mit einem Freistoß (36.) scheiterten, ein Kopfballtor von Sebastian Leege wurde wegen Abseits nicht anerkannt (42.).
Nach dem Wechsel verhinderte Torwart Martin Rapp mit zwei tollen Paraden den drohenden Ausgleich (48., 49.). Höppner vergab erst im Konter (50.), behauptete dann aber im Strafraum den Ball und schoss aus der Drehung zum 2:0 ins Dreiangel (52.). Der gerade erst eingewechselte Guido Ernst hatte nach einem weiten Pass das 3:0 auf dem Fuß, setzte das Leder aber aus Nahdistanz übers Tor (63.). Danach scheiterte erneut Höppner – im direkten Gegenzug verkürzten die Gäste auf 2:1 (65.).
Danach musste Rot-Weiß nicht nur wegen der Minusgrade um den Sieg zittern. Die Gäste machten nun das Spiel, Prenzlau verzettelte sich in Einzelaktionen (Kondraciuk) oder rannte sich fest (Wagner). Libero Persecke rettete auf der Torlinie (85.). Nach Kondraciuk- Rückpass von der Grundlinie vergab der eingewechselte Christian Wilski die letzte dicke Chance (90.).
Trainer Olaf Schulz (FSV Rot Weiss Prenzlau): Nach dem schwachen Spiel der Vorwoche wollten wir den Fans heute ein gutes Spiel bieten, drei Punkte einfahren. Der Dreier ist uns auch gelungen, doch nach dem 2:1 wurde es noch einmal eng. Aber unser Sieg ist verdient, hatten im Ganzen mehr Chancen und auch über die gesamte Spielzeit mehr Spielanteile.
Trainer Lutz Hoffmann (FSV Schorfheide Joachimsthal): Hier in Prenzlau, beim souveränen Spitzenreiter war eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber den letzten Spielen zu erkennen. Die Art und Weise, wie wir uns hier verkauft haben war O.K.. Unsere Probleme, besonders im Defensivverhalten, gilt es sobald wie nur möglich abzustellen.