Die Victoria-Elf hatte furios begonnen. „Wer 2:0 führt, darf nicht mehr verlieren.“ „Wer vier Tore schießt, darf nicht vier kassieren.“ Diese Urteile von Victoria-Mitgliedern drücken Enttäuschung aus. Marcel Frank erwies sich in der Startphase als Antreiber, Vorbereiter und Vollstrecker. Sein Nachsetzen brachte das 1:0 (9.). Dann Flanke Frank und guter Kopfball Christian Bock sowie Flanke Frank und Pfostenschuss Marcel Steinbrecher. Nachdem Victoria-Keeper Malchow gegen Fähling großartig parierte, ein schneller Gegenzug, ein Stopp per Foul. Steinbrecher trat den Freistoß direkt. Der Ball wurde abgefälscht – 2:0 (23.).
Was nun kam, rief Kopfschütteln hervor. Die Templiner gaben die Initiative ab. Anstatt auf das 3:0 zu drängen, kam der SSV auf. Die Victoria-Abwehr stand einladend weit weg von ihren Gegnern. Das nutzte der zweikampfstarke Krüger zum 2:1 (25.), zwar abseitsverdächtig, aber Weise hatte ihn nicht im Griff. Krüger ließ gleich das 2:2 (29.) folgen, als er einen Freistoß direkt über die Mauer zirkelte.
Danach viel Leerlauf beim SC Victoria sowie Schiedsrichter Schläger (Wulkow) mit kleinlichen und nicht nachvollziehbaren Entscheidungen. Das heizte die Stimmung an. Dann auch noch Pech. Weises Hand ging zum Ball, Elfmeter – 2:3 (49.). Die Einwechslung von Matthias Bock brachte neuen Schwung. Er leitete das 3:3 (59.) durch seinen Bruder Christian ein. Doch mit der Offensive wurden die Templiner wieder leichtsinnig. Nach misslungener Abwehr stand Fähling völlig frei und bedankte sich – 3:4 (75.). Das 4:4 (77.) war das schönste Tor des Tages. Christian Bock setzte nach Theis- Vorarbeit konsequent nach, nutzte einen Abpraller per Kopf zum Treffer.
Was danach kam, sollte künftig beiderseits vermieden werden: Fallsucht Krüger, Hakeleien, Meckereien, Provokationen, verbale Entgleisungen – auch gegenüber dem Schiedsrichter, der sich Beleidigungen reihenweise gefallen ließ.